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Das bedeutungsvolle Wiedenest

Manch eine / einer mag nun vielleicht die Fortsetzung des letzten Blogeintrags erwarten, doch ist mir in den letzten Tagen plötzlich ein anderes Thema aufs Herz gelegt worden – mindestens genauso spontan, wie meine folgende, im Zusammenhang stehende Vergangenheitsreise.

 

Vor ein paar Tagen habe ich spontan an dem Ort einen Zwischenstopp eingelegt, der unausgesprochen wohl die einschneidenste Bedeutung für meine bisherige Lebens-Weichenstellung gehabt hat.  Viele Jahre sind vergangen, seit ich das letzte Mal dort gewesen bin, beim „Forum Wiedenest e.V.“, bei dem ich ein FSJ abgeleistet habe. Diese Zeit hat mein Leben dermaßen auf den Kopf gestellt und geprägt, dass es wiederum höchste Zeit wird, diesem Fleckchen Erde und diesem Werk ein paar Zeilen zu widmen.

Noch beim Rollen auf den Parkplatz hatte ich das Gefühl, nach Hause zu kommen, obwohl mein letzter Besuch Jahre zurück liegt und obwohl in der Zwischenzeit viel Wasser den Fluss (Dörspe/ Hase) hinuntergeflossen ist.
Nach der Schulzeit wollte ich von Zuhause ausreißen und habe beim „Forum Wiedenest“ oder im „Nest“, wie es Insider nennen, ein Zuhause auf Zeit, Orientierung und Perspektive gefunden, ohne die mein Leben heute definitiv anders aussehen würde!

Erinnerungen kommen hoch, Wiedersehen mit alten Bekannten, die dem Werk und der Arbeit immer noch treu geblieben sind, das Gefühl von Wehmut und unendlicher Dankbarkeit, Schmunzeln…
Ich durfte in dem einen Jahr so viel erleben, so viele beeindruckende Persönlichkeiten kennen lernen, mir selbst näher kommen, in das Berufsleben hineinschnuppern und auf behütete Art und Weise meinen Platz im Leben finden. An diesem Ort hat meine Liebe zur Musik sowie mein Texten und Schreiben ihren Ursprung, hier hatte ich Raum, mich zu entwickeln und ich selbst zu werden. Ich durfte mich ausprobieren und habe den ein oder anderen Rat mit auf den Weg bekommen, den ich bis heute beherzige.

Allein deshalb bin ich unendlich dankbar für die Möglichkeiten, die mir das „Forum Wiedenest“ geboten hat, für die Menschen die dort arbeiten und mit denen ich mich auch nach Jahren noch verbunden fühle. Ich bin dankbar für die Dinge, die zwischen den Zeilen geschehen sind und dafür, dass sich „das Nest“ auch nach all den Jahren treu geblieben ist.

Solltest du am Ende eines Abschnitts stehen (Schule, Ausbildung, Neustart etc.), so nutze die Möglichkeiten auszubrechen und „dein persönliches Ding“ zu machen, sei es im Ausland, bei einer gemeinnützigen Organisation, beim Trampen durch die Weltstraßen oder beim Hineinfühlen in aktuelle Lebens-Trends. Wann immer sich die Chance für dich bietet, neue Wege zu gehen, nutze sie, erst recht dann, wenn du den Eindruck hast, dass es nicht weiterzugehen scheint!

Vielleicht ist dir beim Lesen auch eine Zeit in den Sinn gekommen, die für deine Weichenstellung entscheidend gewesen ist? Vielleicht kommt dir eine Person in den Kopf, die immer an dich geglaubt hat, die dich gepushed bzw. geprägt hat und die dich bis heute im Lauten oder Stillen begleitet?

Wie oft ist die Rede davon, dass man seine Vergangenheit hinter sich lassen soll, was zweifelsfrei seine Berechtigung hat. Manchmal tut es allerdings auch gut, sich dem Vergangenen zu stellen und die Erinnerung an „die guten alten Zeiten“ bewusst zuzulassen. Manchmal lohnt sich der Blick ins Gestern, um beherzt aufzuräumen, Türen zu schließen, innezuhalten oder um von Herzen mit einem Lächeln DANKE zu sagen!

Wem würdest du heute DANKEN wollen? An welche Zeit erinnerst du dich gerne?
Schau mutig zurück um zu sehen, welche Orte oder Menschen dir den Weg in dein Heute geebnet haben!

Marie Gabrielle

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Ulrike (Samstag, 02 November 2019 07:27)

    Ein sehr guter Text. Meine Erinnerung bei diesem Text landete in Lüneburg als ich die Chance bekam Zahnarzthelferin zu werden. Ich war sehr stolz darauf dass meone Bemühungen auf solch eine Stelle sich bezahlt gemacht haben. Andere Erinnergen folgten ohne sich angestrengt darüber nachdenken zu müssen.
    Danke schön für doe netten Worte die ich gerne weiter leite.

    Liebe Grüsse
    Ulrike Hoffmann